· 

Bitte einmal abschalten.... im "Forest Village" in den Ardennen

Ende Oktober waren wir im Forest Village "Nutchel" in den Ardennen. Dort hatten wir für drei Nächte eine kleine Waldhütte gemietet. "Back to Basics" oder "Back to the roots"... so würde ich unseren Aufenthalt dort beschreiben. (Das "Forest Village" in den Ardennen ist nur zwanzig Minuten Autofahrt von uns entfernt. So hatten wir unsere erste entspannte Urlaubsfahrt seit langem, weil wir einfach nicht weit fahren mussten und  keine quengligen Kinder im Auto hatten ;) Jackpott***)


 

 

 

 

Der Check-In war super entspannt. Vor dem Gebäude brennt tagsüber ein Feuer, wo man sich aufheizen kann, Marshmellows grillen oder mit anderen Gästen in Kontakt treten kann. Bei der Ankunft wurden wir gleich mit selbst gemachter Limonade begrüßt und die Kinder konnten gleich die Kinderecke erkunden. Samt Gepäck, Kindern und Hund wurden wir nach dem Check-In von einem netten Herrn mit Golfcaddy zu unserer Hütte gebracht. Autos fahren nämlich keine im Forest Village.  


Die Waldhütten liegen wirklich mitten im Wald. Beim Betreten unseres "Nutchel" spürte ich gleich diese Harmonie und Naturverbundenheit. Unsere Hütte war nur mit Holz heizbar. Fast alles war auch aus Holz gebaut... nirgends gab es auch nur ein Plastikteil. Weder in der Küche noch im Badezimmer. 

Das Küchengeschirr ist aus Emaille, Holz und Glas. Zwei Herdplatten mit Gas dienen als Kochmöglichkeit. Lichtschalter gibt es auch keine. Nur eine Lichterkette über der Küche und über den Betten. Wenn man also sein Handy aufladen möchte, dann muss die Lichterkette aus der Steckdose...haha, also entweder Licht oder Akku im Handy. ;)

 

Für den Rest des Lichtes sorgten Petrollampen, eine Solarlampe und eine Akkulampe mit USB. Ach ja und drei große Kerzen über dem Esstisch.... Am ersten Abend mussten wir uns schon ein wenig an die Dunkelheit gewöhnen. Gemütlich war es, aber so auf jeden Fall. 


Mir wurde bei unserem Aufenthalt wieder einmal bewusst, dass Familienglück und Harmonie für uns doch sehr viel mitMinimalismus zu tun hat. Wir hatten wirklich nur dasNötigste an Kleidung und Schuhen dabei, die Tragehilfe für Will, eine kleine Tasche mit Seife, Zahnpasta & Co. Die Kinder fühlten sich pudelwohl. Ein paar Malsachen, Gesellschaftsspiele und Bücher hatten wir noch im Gepäck. Im Nutchel wartete auch noch eine große Kiste mit Holzsteinen zum Bauen. Sie durften Kürbisse schnitzen und bemalen und ein Feenhaus im Tannenwald bauen. Es gab viel Familienzeit und vor allem Draußenzeit. Mein Sohn hat einen guten Orientierungssinn und so sind die Beiden auch mal alleine auf Entdeckungsreise durch den Wald gegangen. In dem nahegelegenen Dorf gibt es auch einen Spielplatz, ein Naturlabyrinth und schöne Spazierwege.


Für mich selbst musste ich wieder einmal feststellen, dass die Welt mit all ihren Möglichkeiten, mich oft überfordert. Ich habe in den letzten Jahren viel hinzugelernt. Durch Burnout und Depression durfte ich mir meinen Bedürfnissen immer mehr bewusst werden. Unser Haus mit all seinen Sachen, mit dem großen Garten und den drei Mini-Menschen wächst mir dann doch manchmal über den Kopf. Mein Mann ist zwar ein super Koch, aber nicht unbedingt der Aufräum-Experte. Wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir einfach immer noch zu viel besitzen. Jedes Ding im Haushalt verlangt ja auch irgendetwas von uns... die Kerze möchte angezündet werden, das Buch möchte gelesen werden, das Spielzeug gespielt werden... Damit mein Kopf, aber klar bleibt und ich eine entspannte Mutter sein kann, müssen es halt einfach weniger solcher "Dinge" sein. Wir haben uns jetzt als Ziel gesetzt, bis Sylvester noch einmal jeden Raum einmal komplett auszumisten, aufzuräumen und zu vereinfachen. Klarheit im Außen, verschafft mir auch Klarheit in meinem Inneren. Das ist eine gute Voraussetzung für die Wintermonate... Ich halte euch auf dem Laufenden... 

 

Hier noch zwei Fotos von den Jungs, die mein Herz einfach aufblühen lassen. :)