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Dein Seelenkompass: Welche Werte und welche Bedürfnisse will ich leben?

Selbstfürsorge ist aus meiner Erfahrung heraus in einer bedürfnisorientierten Elternschaft das A und O. Man kann nur auf die Bedürfnisse anderer reagieren, wenn mann seine eigene Bedürfnisse kennt und auch achtet. Heute mit drei Kindern fällt es mir einfacher meiner Selbstfürsorge nachzugehen als mit einem Kind. Wieso das so ist  und wie ich meine Selbstfürsorge umsetze erfährst du im folgenden Blogartikel....


Lange war ich mir meiner Bedürfnisse überhaupt nicht bewusst und habe immer nur so durch den Alttag gelebt. Meine miese Stimmung, meine Traurigkeit ... ich dachte, das wäre halt jetzt einfach so .. man ist ja nun "erwachsen" und das Leben nimmt seinen Lauf. 

 

Nach der Geburt meines zweiten Kindes befand ich mich in einem Teufelskreis aus Panikattacken und Angstattacken, Traurigkeit, ständige Müdigkeit und Überforderung. Ich hatte eine tiefe Sinnkrise. In meinem Artikel "Aus der Krise mit Mut zur Veränderung" kannst du mehr über die innere Aufräumarbeit und meine Herangehensweise erfahren. Die damalige Jobkündigung und die Entscheidung fürs Homeschooling unserer Kinder waren zwar schon ein "Gamechanger". Mir wurde aber schnell klar, dass ich meine eigenen Bedürfnisse neben Mama und Familienmanagerin sein, nicht vernachlässigen kann. Denn nur so kann ich meinen Kindern im Alltag liebevoll begegnen und auch eine Stütze für sie sein. Ich kann nur "Geben", wenn ich mir auch die Zeit für mich "nehme". 

 

Alles schön und gut, wenn man sich dessen mal bewusst ist. Für mich gibt es, aber leider keine Selbstfürsroge die von heute auf morgen optimal umsetzbar ist... das heißt die heiße Badewanne oder die halbe Stunde Yoga die Woche sind zwar Teil der Selbstfürsorge und ein toller Anfang. Dennoch kann man in der Selbstfürsorge noch viel tiefer gehen und auch so noch mehr in Verbindung mit sich selbst treten. Was einem auch im Alltag mit den Kindern gut tut. Wenn ich entspannt und geerdet bin, haut ein Wutanfall oder Streit meiner Kinder mich so schnell nicht um und ich besitze noch die nötige Einfühlsamkeit den Streit bspw. konstruktiv zu begleiten. Selbstfürsorge ist ein Prozess, immer wieder in sich hinein zu spüren und sich seinen eigenen Bedürfnissen bewusst werden und denen dann auch gerecht zu werden.

 

Mir hilft das Schreiben und Meditieren enorm bei der Reflexion der eigenen Bedürfnisse. Vielleicht bist du aber eher der Typ, der sich gerne beim Joggen oder alleine in der Sauna darüber Gedanken macht. Das Aufschreiben meiner Bedürfnisse heißt für mich schon halb manifestiert. Alles was ich aufschreibe, setze ich eher um oder passiert mir einfach im Leben. ;)

 


Dein Seelenkompass....

Der Seelenkompass hilft dir dich besser kennen zu lernen und zu kucken wo du gerade im Leben stehst.

 

Wie steht es mit deinen Werten und Bedürfnissen?

 

Mit welchen Dingen möchtest du dein Leben füllen?

 

Sei ehrlich mit dir, auch wenn einige Dinge gerade unmöglich scheinen und du nicht weißt, wie du sie umsetzen sollst. Schreibe sie trotzdem auf. Es ermöglicht dir einen klaren Blick über dich und deine  Bedürfnisse.. 

 

Also los gehts :) 

 

 

 

 

Finde deine Bedürfnisse und Werte ...

 

 Nimm dir ein Blatt Papier oder dein Journal und einen Stift. Zeichne eine Tabelle mit 4 Spalten. Jeweils eine Spalte für eine Kategorie.  Es ist wichtig, dass du dir die Zeit nimmst zu entspannen um in Verbindung mit dir selbst kommst. Vielleicht mit einer kleinen Meditation oder wenn dir dieses Tool nicht bekannt ist mit einer ganz einfachen Atemübung. Setze dich gemütlich hin, Rücke gerade und atme ein paar Mal tief eis und aus. Konzentriere dich nur auf deinen Atem, wie er in die Nase einfließt und wieder aus. Mach das einige Male...wenn du das Gefühl der Entspannung und Ruhe spürt, kannst du mit deiner Seelenbefragung beginnen. Schreibe in jede Spalte in Stichwörter alles auf, was dir dazu einfällt und dir gut tut. 

 

1) Spass und gute Laune

... mit Freunden treffen, Lesen, Musikinstrument spielen, Malen, Gartenarbeit, Sport, Tanzen ... 

 

2) Entspannung und Ruhe

... Lesen, Meditieren, Yogakurs besuchen, Saunabesuch, Frauenkreis, Journaling ...

 

3) Gesundheit

... gesunde Ernährung, Vitamine, Wasser trinken, Termin beim Heilpraktiker, Termin zur Massage, Bewegung ausreichend Schlaf

 

4) Wohnen 

... Ordnung, viele Pflanzen, Jahreszeitendeko, Sauberkeit ... 

 

5) Partnerschaft & Beziehungen

... Liebe, Zeit, gewaltfreie Kommunikation, Austausch, Massagen, Dateabend mit dem Partner, Freundeabend...

 

6) Berufung & Job 

... Kreativität, Selbstbestimmung, Jobwechsel, finanzielle Freiheit ....

 

Gerne kannst du deinen Seelenkompass noch um einige Kategorien erweitern ... feel free ...

  

Auf Worte folgen Taten ....

Nachdem du deinen Seelenkompass aufgeschrieben hast, schaust du dir jede Kategorie an.

 

Welche Bedürfnisse und Werte sind schnell und einfach in deinem Leben umsetzbar?

 

Wähle für jede Kategorie eine Sache aus, die du bis jetzt noch nicht oder noch mehr in deinem Leben umsetzen möchtest. 

 

 

Du möchtest eine bestimmte Freundin treffen? Dann nimm jetzt dein Handy und deinen Kalender und mache einen Termin mit ihr aus.

 

Das Lesen bereitet dir Entspannung? Dann wähle ein Buch und lege es bewusst neben dein Bett, dein Sofa...

 

Regelmäßig Wasser trinken fällt dir schwer Wasser zu trinken? Dann mache dir kleine Erinnerungszettel mit einem Smiley und dem Wort "Wasser". Hänge sie in der Wohnung auf, zum Beispiel in der Küche, neben deinem Computer, neben deinem Bett.

 

Du möchtest dich wieder mehr bewegen? Gibt es vielleicht eine sportliche Tätigkeit in deiner Nähe, wo du teilnehmen kannst? Oder einen Onlinekurs?

 

Diese Übung zu deinem Seelenkompass kannst du zu jeder Zeit und auch mehrmals im Jahr durchführen. Mit der Zeit wird es dir einfacher fallen deine Bedürfnisse und Werte zu erkennen. Und wie schon oben erwähnt "aufgeschrieben ist schon halb manifestiert". ;) 

 

Sei nicht zu streng mit dir in der Umsetzung. Fange klein und einfach an. Alles in deinem Leben ist zu jederzeit veränderbar. Egal wie unmöglich es auch für dich scheint. Beginne mit den kleinen Sachen und irgendwann traust du dir auch die größeren und in deinen Augen schwierigeren Dinge zu. 

 

Es ist dein Leben. Du darfst dir wichtig sein. Lebe es nach deinem Seelenkompass und nicht nach den Ideen anderer Menschen. 

 

Namasté, 

 

Michèle